Ni Hao!
Hier in China ist nun langsam der Alltag eingekehrt. Vor- und Nachmittags hospitieren wir immer den Englischlehrern in ihren Stunden und am Abend von 18.10 Uhr bis 18.50 Uhr haben wir dann unsere tägliche Englischstunde mit den Schülern. Das alleinige Unterrichten macht sehr, sehr viel Spaß. Man kann die Stunde selber planen, nach eigenen Wünschen gestalten und es ist auch eine ganz neue Erfahrung allein vor einer Klasse zu stehen. Jede Klasse reagiert anders, manche Klassen sind allgemein besser als andere, dafür sind die schwächeren Klassen meist ruhiger und aufmerksamer. Ja, es ist manchmal eine echte Herausforderung.
Die Schüler hier stehen total auf Musik und in jeder Pause dröhnen irgendwelche chinesische Popsongs (ich sag euch, nicht mein Fall ;D) durch die Schullautsprecher. Voll abgehen tun die Schüler aber besonders bei Lady Gaga, Michael Jackson und die Mädchen vor allem bei Justin Bieber ;( . Ich wollte eine Stunde mit den Schülern über Musik reden und hatte verschiedene Musikbeispiele aus den verschiedensten Musikrichtungen mit. Wie der Zufall es wollte natürlich auch Lady Gaga und Michael Jackson. Als ich nun die Songs vorspielen wollte, fing auf einmal die ganze Klasse an zu kreischen und ich hatte keinen Plan warum. Als dann aber ein paar Jungs aufstanden und die typischen Michael Jackson Tanzbewegungen 😉 anfingen dämmerte es mir. Das war ne Stunde ;D.
Letzte Woche hatten wir ein paar Tage frei und ich bin mit Saskia und ihren Jungs (Moritz, Andres) nach Dali gefahren. Dali ist eine größere Stadt etwa 5 Busstunden von Liuku entfernt und bei den Bagpackern vor allem für ihre Altstadt berühmt.
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Also, auf gings, rein in den Minibus und rein ins Vergnügen. Naja, die Fahrt war erst mal nicht soooo toll, denn die chinesischen Männer rauchen wirklich überall und immer, so hören sie auch in einem total überfüllten Überlandbus nicht damit auf. Weiterhin mussten wir auch die „Grenze“ von Nujiang passieren. Für Chinesen gar kein Problem, doch wir mussten extra aus dem Bus aussteigen und unsere Pässe wurden genauestens überprüft. Da wird einem schon etwas mulmig wenn ein voll bewaffneter Grenzsoldat mit kugelsicherer Weste vor dir steht und dich unverständlich auf Chinesisch zulabert. Doch wir habens überstanden und kamen irgendwann in Dali bei strömenden Regen (was auch sonst) an. Wir wollten in die Altstadt und das uns empfohlene Hostel suchen. Leider hatten wir mal wieder keine Peilung wo wir genau hin mussten und liefen einfach mal so frei Schnauze los. Irgendwann waren wir dann aber total durchnässt und die Rucksäcke wurden auch nicht leichter. Wir entschieden uns ein Taxi zu nehmen, obwohl wir das Geld lieber gespart hätten. Doch zum Glück waren wir so schlau ;-), denn was wir nicht wussten, die Altstadt Dalis liegt nicht wie üblich im Stadtkern sondern ganze 20 km von der eigentlichen Stadt entfernt. Da hätten wir echt lange suchen können.
Das Hostel und die Altstadt waren dann aber alle Anfangsstrapazen wert. Das Hostel lag in einem alten, typisch chinesischen Haus mit Innenhof.
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Die Zimmer waren alle sehr sauber und es gab sogar eine NORMALE Toilette mit Dusche. Halleluja!!!, was für ein Luxus ;-). Wir schliefen alle zusammen in einem 8-Betten Zimmer, Jugendherbergsstil. Weiterhin gab es noch ein dem Hostel zugehöriges Restaurant und eine Bar mit Billardtisch und mega, riesen Fernseher. Die „Amtssprache“ im Hostel war Englisch und es war schön mal wieder (fast) alles zu verstehen.
Nach einem kurzen Ceck-In gingen wir die Altstadt erkunden. Sie war echt schön, eben total chinesisch, so wie man es sich immer vorstellt. Kleine, meist rote, Häuser mit geschwungenen Dächern und riesige Steinlöwen überall an den Eingängen.
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Besonderes Highlight der Altstadt sind die „Drei Pagoden“ und deren Gärten.
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Das Beste in Dali war aber, dass alles so international war. Überall, im Hostel, in den Restaurants, in der Stadt hat man Bagpacker aus der ganzen Welt getroffen. Es war ein mega Spaß sich mit allen zu unterhalten. In Französisch mit den Kanadiern, Schweizern und Franzosen, in Englisch mit den Amerikanern, Engländern, Neuseeländern und Schweden, in Chinesisch mit den Chinesen und in Deutsch mit den Niederländern und Deutschen. Manchmal war es so ein Kuddelmuddel, dass ich nicht mehr wusste in welcher Sprache ich nun zu wem sprechen muss. An unserem zweiten Abend in Dali gab es ein Barbecue im Hostel und wir waren natürlich auch dabei. Yummi es war einfach super, spitzen, klasse lecker ;-). Es gab Spagetti Cabonara, Flammkuchen, Spare Rips, gegrillten Tofu, Lasagne, chinesisches Gemüse… . Einfach toll, dieses „Multikulti“ ;-).
Abends gings es dann natürlich noch in die berühmt berüchtigte „BAD MONKEY BAR“.
Leider waren die drei Tage in Dali viel zu kurz :-(, doch wir mussten wieder zurück an unsere Schulen. Zurzeit gibt es hier an meiner Schule einen Wettbewerb unter den Englischlehrer: „Chinas next Topteacher“ :-). Dabei muss immer ein Englischlehrer eine Stunde vor seiner Klasse halten und die anderen Englischlehrer schauen zu und bewerten ihn. Der beste Lehrer fährt dann zu einem Art Regionalausscheid und so weiter. Axel und ich nehmen aber dem Wettbewerb nicht teil ;-).
Naja, das war erst mal das Neuste aus China. Ich hoffe es geht euch allen gut da drüben.
Bis zum nächsten mal oder wie der Chinese sagt: xiàcìjiàn!!
fanny