Nun ging es ins viel kühlere Kunming. Dort feierten wir zusammen mit einer Bekannten, Rebecca, das Spring Festival. Es gab lecker zu Essen und um Mitternacht wünschte man sich ein „Frohes Neues Jahr“. Es war lustig und ungewohnt, hatten wir unser Neujahr ja schon gefeiert. In der Nacht konnten wir dann von unserem (spitzen) Hotelzimmer aus das Feuerwerk beobachten und ich muss sagen, die Chinesen verstehen echt was vom Knallen. Das Feuerwerk war nicht wie in Deutschland einfach bunt und laut, sondern sehr kunstvoll. Es wurden Zeichen und Figuren in den Himmel geschossen. Es gab Raketen, deren Funken man noch minutenlang am Himmel sehen konnte.
Am nächsten Tag hatten wir dann unseren persönlichen Kunming-Guide, Rebeccas Tochter Jasmine. Sie führte uns zu verschiedenen Parks in Kunming. Dort fütterten wir zusammen die Vögel und Kois. Es war sehr schön, aber anstrengend. Jasmine ist sehr agil und sie ist die meiste Zeit gerannt oder gehüpft, wir hatten Probleme hinterherzukommen.
Nach Kunming ging es dann für Pola und mich nach Shanghai und darauf freute ich mich schon besonders. Etwas Bammel hatte ich allerdings am Flughafen. Wir hatten beim Buchen der Tickets ein paar Probleme und ich hatte nun Angst, dass wir nicht nach Shanghai kommen. Doch schon etwas später saßen wir im Flieger und waren innerhalb 3 Stunden in der Millionen- Metropole Shanghai. Mein erster Eindruck, überwältigend, war ich die letzte Zeit ja eher das „Dorfleben“ gewöhnt.
Doch hier gab es wirklich alles, H&M ;-), Käse, Mc Donalds,… und überall Hochhäuser. Mega!
Durch Polas Connection mit einem Shanghaier namens David bekamen wir ein super Hotel, mit BADEWANNE!!! Ein Traum, an manchen Tagen war ich zweimal baden, es war einfach zu schön.
Unseren ersten vollen Tag in Shanghai verbrachten wir mit Sightseeing. Wir fuhren an den Bund (Promenade gegenüber der berühmten Shanghaier Skyline), schlenderten durch die Einkaufsstraßen und die Innenstadt Shanghais. Zwischendurch wurde natürlich eine Kaffeepause bei Starbucks gemacht, super lecker ;-). Leider war es an dem Tag etwas neblig und wir konnten keine schönen Fotos machen. Am nächsten Tag ging es weiter mit Kultur, wir besuchten das Nationalmuseum.
Eigentlich bin ich ja nicht so der Museumstyp, aber es war gar nicht so schlecht. Das Museum war in mehrere kleine Ausstellungen unterteilt. Es gab eine über Jade-Kunst, Porzellan, chinesische Malerei, Möbel und Währung. Besonders interessant fand ich die Ausstellung über chinesischen Minderheiten. Hier in Yunnan sind sehr viele Minderheiten vertreten und man hat so einiges wiedererkannt.
Danach ging es mit unserem persönlichen Shoppingguide, einer Nichte von David, auf Shoppingtour. Sie führte uns in ein Art Kaufhaus mit vielen kleinen Läden. Es gab die unterschiedlichsten Dinge zu kaufen, gefärbte Kontaktlinsen, Perücken, und, und, und.
Wie gesagt die jeweiligen Läden waren sehr klein, doch das war für die Chinesen kein Grund vielleicht draußen zu warten bis der Laden wieder frei war. Nein! Es wurde gequetscht, gedrängelt, geschubst, manchmal hatte man echt Probleme aus dem Laden wieder heraus zu kommen. Also, das Gedrängel beim WSV oder kurz vor Weihnachten in den deutschen Kaufhäusern ist gar kein Vergleich zu dem alltäglichen Shoppingwahnsinn in China bzw. Shanghai.
Da unser erster Shoppingausflug nicht so erfolgreich war, versuchten wir es am nächsten Vormittag noch einmal und diesmal ging es auf einen Fake-Markt. Marken, Marken, soweit das Auge reicht. Von jeder Seite wurde man von den Verkäufern angequatscht: „Do you want a watch? Very beautiful watch! A bag, a bag for the ladies, come in, come in! Very cheap, good Quality!” Es war einfach awesome.
Danach statteten wir noch H&M und Zara einen Besuch ab. Ja, ich weiß, es klingt als hätten wir in Shanghai nur ans Shoppen gedacht, aber ihr müsst uns verstehen ;-). Wenn man für längere Zeit wirklich etwas ab vom Schuss lebt, ist so ein vertrauter Einkaufsbummel etwas GANZ Besonderes.
Ein Lob auch an die Shanghaier Küche, einfach super lecker. Davids Nichte führte uns durch die verschiedensten Restaurants und Snackstände. Da gab es zum Beispiel einen Eisstand, dort suchte man sich ganz normal erst mal eine Eissorte aus. Doch dann gings los. Das Eis wurde auf eine Platte geklatscht, es wurden ein paar Nüsse darauf geschüttet und eine Waffel draufgelegt. Danach wurde alles zerhackt und zermatscht, also das Eis samt der Waffel und den Nüssen, bis alles eine Masse ergab. Diese Masse wurde dann noch etwas vom Eismann durch die Gegend geschleudert, bis sie endlich in einem Eisbecher landete und dir übergeben wurde. Das war ne Show und das Eis-Nuss-Waffel-Gemenge schmeckt fabelhaft.
An unserem letzten Tag versuchten wir nochmal unser Glück mit der Skyline und fuhren direkt nach Pudong (Seite des Flusses, auf der die ganzen bekannten Gebäude stehen). Und diesmal konnten wir echt ein paar schöne Fotos machen.
………………………………………………………… Und ihr werdet es nicht glauben, ich habe sogar Dad’s Kollegen in Shanghai getroffen, hi hi!
Eigentlich wollten wir auch noch das Expo-Gelände besuchen, uns wurde jedoch davon abgeraten. Die Chinesen hatten durch ihren Neujahr Feiertag und somit hätten wir zu lange anstehen müssen. Naja, am nächsten Tag ging es dann auch schon wieder zurück nach Kunming.
Dort wurde noch etwas auf der Hostelterrasse entspannt. Unser Trip war echt super, interessant und aufregend, aber auch etwas anstrengend.
Ach ja, hätte ich es doch glatt vergessen. Von Shanghai nach Kunming ging es nicht wie üblich mit dem Flieger, sondern diesmal mit dem Zug. Das hieß, zwei Tage lang reisen, auf engstem Raum mit ganz, ganz vielen Chinesen. Das Zugabteil war in elf offene Kabinen unterteilt, in denen jeweils 6 Betten untergebracht waren und sitzen konnte man nur auf den zwei unteren Betten.
Es war nicht die bequemste Art zu reisen, aber eine prima Erfahrung. Man kam mit den Anderen ins Gespräch, teilweise auf chinesisch, manche konnten auch etwas englisch.
So, jetzt sitze ich nun wieder im schönen, ruhigen Denglongba und am 26.02. geht die Schule wieder los. Werde mich jetzt an die Unterrichtsvorbereitung machen und ich muss sagen, ich freue mich wieder auf meine Schüler und den Unterricht.
Bye, Bye 😉
fanny