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Archive for Dezember 2010

shèngdàn kuàilè

Juhu,

frohe Weihnachten (shèngdàn kuàilè) euch allen im fernen Deutschland. Soweit ich weiß, seid ihr total eingeschneit, da bin ich echt neidisch. Bei uns gibt es zwar auch Schnee, aber nur auf den entfernten Bergspitzen des Valleys.

Wir trafen uns dieses Wochenende alle in Lanping um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Weihnachten ist in China kein traditioneller Feiertag und eigentlich auch kein besonderer Tag, denn die große Mehrheit der Chinesen ist buddhistisch und die Zahl der Katholiken und anderer Christen in China ist eher gering. Besonders in den Städten im Osten Chinas wird Weihnachten jedoch unter jungen Leuten zunehmend populärer als ein westlicher Feiertag. Wie der Zufall es wollte, hatten die meisten jedoch schulfrei und unserem Weihnachten der ganz besonderen Art stand nichts im Wege.

So ging es am 22.12.2010 für die meisten Liukuler (inkl. Randgebiete 😉 ) in Richtung Lanping. Lanping ist eine Stadt, etwa so groß wie Liuku, nur viel weiter höher gelegen. Somit war es in der Nacht und am Morgen „arschkalt“ und das hieß für uns (Weihnachts-) Mütze, Schal und Handschuhe. Um die Mittagszeit wurde es dann in der Sonne aber immer schön warm.

  

Untergebracht wurden wir in einem super Hotel. Es gab eine Dusche (mit warmen Wasser!!!), mega bequeme Betten, westliche Toiletten und eine Klimaanlage, die auch warme Luft ausspuckte. J  Am nächsten Tag gingen wir dann frisch und ausgeruht eine Grundschule am Rand von Lanping besuchen. Dort wollten wir ein paar Weihnachtslieder zum Besten geben. Wir wurden freundlich begrüßt und total cool, für uns wurde sogar ein roter Teppich ausgerollt!!! Alle Schüler und Lehrer waren versammelt und es konnte losgehen.

  

                                                                                                                                                                                                                                                   

Zu unserem Repertoire gehörten „Leise rieselt der Schnee“, „Winterwonderland“ und „Rudolph, The Red Nose Reindeer“. Es war total lustig, die Kinder haben mit geklatscht und am Ende heftig applaudiert, obwohl sie bestimmt kein Wort von unseren Liedern verstanden. Am Ende wollten sie sogar noch Autogramme von uns haben. Sie waren einfach derbe süß.

Am Nachmittag durften wir etwas die Stadt erkunden und ich muss sagen, Lanping ist wirklich schön. Alle Straßen sind sehr breit, es gibt einen großen Park und die Leute sind alle freundlich. Manche Läden waren sogar etwas weihnachtlich geschmückt und man konnte Weihnachtsmannmützen kaufen. Apropos, der Weihnachtsmann in China heißt Shengdan Laoren.

Am nächsten Morgen hieß es für uns erst einmal ausschlafen!! Die letzten Wochen waren auf Grund der Tanzproben sehr anstrengend gewesen und nun durften wir einfach mal relaxen. Am Abend trafen wir uns dann alle an der Schule von Terje und Vanessa, wo wir alle zusammen Heiligabend verbringen wollten. Doch bevor es zum Geschenke auspacken ging, wurde weihnachtlich geschlemmt. Weihnachtlich Essen in China heißt, Reis, Reis, Reis und verschiedenes Gemüse bzw. Fleisch. Das Essen war super lecker, doch ich glaube viele von uns vermissten gerade jetzt die typisch deutsche (Weihnachts-) Küche. Danach ging es in die Wohnung. Die Lanpinger hatten sich echt Mühe gegeben. Die Wohnung war geschmückt mit Äpfeln, Sternen, Kerzen und sogar einem kleinen Tannenbaum.

                                                                                                                                                                                                                     

 

Wir versuchten Glühwein zu machen, was uns nicht ganz so gelang, man konnte ihn aber trinken. 😉 Dann ging es an’s Geschenke auspacken. Alle Freiwilligen hatten vorher vereinbart einen Yuleclub zu veranstalten. So brachte jeder ein Geschenk mit, ohne vorher zu wissen für wen. Die Geschenke wurden nun erst am Heiligabend verlost. Es war sehr schön und es wurden echt lustige Geschenke, zum Beispiel Spongebob-Ohrenschützer, verschenkt.

Dieses Weihnachten war wirklich mal was ganz anderes. Wir hatten viel Spaß. Es war toll mit (fast) allen Freiwilligen zusammen zu feiern und somit etwas Heimat nach China zu bringen. Doch im muss sagen, ich freue mich schon auf nächstes Jahr, auf besinnliche und vor allem ruhige Weihnachten.

Bis bald! 😉

lg fanny

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Let’s Dance!

Sonnige Grüße aus China! Hier ist alles tutti paletti. Der Unterricht läuft, die Schüler sind (meistens) nett, die Sonne scheint den ganzen Tag und ich habe mich an den Chinese Way Of Life gewöhnt ;D .

Das BTAC-Patenprojekt läuft gut und wir haben schon einige Kinder vermitteln können. Aber natürlich sollen nun noch weitere bedürftige Kinder mit in das Programm aufgenommen werden und deswegen suchen wir immer nach neuen Paten. Interesse? Wenn ja, meldet euch einfach bei mir und ich leite es dann an unseren „ BTAC-Chef“ Martin weiter. Weitere Informationen über das Projekt findet ihr hier auf der Blogseite oder unter http://www.baumhaus-projekt.de/HTML/Patenmain.htm .

Letztes Wochenende fand in Liuku das alljährliche „Kuoshi“ Cultural Tourism Festival statt. Dieses Festival wurde dieses Jahr zusammen mit dem Ersten China Wild-Water Canoeing International Competition (CWCIC) verknüpft und deswegen war in Liuku mächtig was los. Überall wurde die Stadt mit bunten Fahnen und den typisch chinesischen Lampions geschmückt. Das Ufer des Nujiang Flusses wurde extra gesäubert und die Brücken leuchten nun nachts in bunten Neonfarben 😉 .

Den Höhepunkt des Festivals und des Wettkampfes bildete eine große Abendgala mit traditionellen Tänzen und Kostümen und „WIR“ durften mittanzen. Die Tänze waren ziemlich lustig, ganz anders als wir von zu Hause gewöhnt waren, eben echte chinesisch traditionelle Tänze. Da wir von dieser Art zu tanzen keinen Plan hatten, hieß es für uns üben, üben, üben, üben!!! Die Proben gingen von morgens um 9 bis abends um 10!! Anfangs hieß es, wir sollen nur an zwei Wochenenden zu den Proben kommen, doch am Ende waren wir rund um die Uhr vor Ort, probten mal für uns, mal mit einem Tanzlehrer und manchmal auch mit allen andere Tänzern zusammen. Alles in allem waren rund 100 chinesische Tänzer mit an der Gala beteiligt und wir mitten drin.

Die Tänzer, viele von ihnen sogar Profis, waren sehr, sehr nett und mega geduldig mit uns. Die meisten Probleme bereitete uns nicht die Choreografie, sondern die Musik und ihr Rhythmus. Es waren zwei ultra hohe Frauenstimmen, die irgendwas total schnell auf Chinesisch sangen, in einem für uns total ungewöhnlichen Rhythmus. Es dauerte seine Zeit, bis wir unseren Einsatz sicher fanden, das Tempo beibehalten konnten und uns an die große Bühne gewöhnt hatten.


Am Abend des 20.12.2010 war es dann soweit und wir standen vor über 1000 Zuschauern und dem chinesischen Fernsehen auf der Bühne, in traditionellen Kostümen wohlgesagt!!!

 

Oja, die Kostüme ;D , was den Chinesen an der Organisation mangelte holten sie mit Kitsch und Glamour wieder raus. Überall Perlen, Glitzer, Massen an Tüll und Schleifchen, mache Kostüme sahen aus wie ein reinste Watte-Tüll-Glitzerbausche. Unsere waren aber ganz traditionell, ohne viel Schick Schnack und ich fand sie eigentlich ganz hübsch. Leider durften wir sie nicht behalten ;-).

 

Unser Auftritt wurde echt gut und es ging alles glatt. Es war ein tolles Erlebnis bei solch einer Feier dabei gewesen zu sein und wir waren am Ende der Show auch mega stolz. Ein bisschen hat es mich an die Auftritte und die Galas beim SEC erinnert, die Proben, die Vorbereitungen und die Hektik hinter der Bühne. J

Am Ende knülle und kaputt wurden wir noch von dem obersten Minister von Nujiang zu einer Party in das beste Hotel der Stadt eingeladen. Es gab lecker zu Essen und Unmengen von Karaoke. Hätte nicht gedacht, dass das in China so populär ist. Ich glaube, ich werde es demnächst auch mal ausprobieren. Also, alle schön die Ohren zuhalten 😉 .

LG

fanny

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Nihao!

Nihao!

Da bin ich wieder, leider hat WordPress seine Probleme immer noch nicht behoben aber ich versuche den Blog trotzdem immer (mal) mit den neusten Infos aus China zu füttern. 

Um unsere Projekt voranzutreiben und um etwas von mehr China zu sehen sind wir wieder einmal in meine bisherige chinesische Lieblingsstadt Dali gefahren und es war (wieder einmal) einfach mega klasse.

Natürlich haben wir auch wieder im Dali Hump übernachtet, den Luxus von 24h warmer Dusche, westlichen Toiletten und beheizten Matratzen wollten wir uns mal gönnen. 😉

  

  

   

  Obwohl ich ja schon einmal in Dali war, gab es trotzdem immer noch etwas Neues zu entdecken. An unserem ersten Tag sind wir zum Beispiel wandern gegangen. Ja, ich weiß ich bin dafür bekannt, dass Wandern nicht unbedingt mein Lieblingssport ist, aber hier in China bin ich echt auf den Geschmack gekommen. Und wir waren ja auch nicht einfach so wandern. Den Berg hoch ging es nämlich nicht zu Fuß, sondern zu Ross!

                                        

 

Diese Art des Aufstieges wurde uns im Hostel empfohlen und wir dachten, warum nicht, mal was ganz neues ;-). Apropos, mein Pferd war das hell-cremefarbende und ich habe es Sri Lanka getauft. Keine Ahnung wie ich auf den Namen gekommen bin, aber er war auf jedenfalls der coolste, Lauras Pferd wurde von ihr Dieter genannt!!!! Dieser Aufstieg war echt ein Erlebnis, obwohl uns allen der Po danach mächtig wehgetan hat. Oben auf dem Berg angekommen ging es dann gleich zu Fuß weiter in ein nahe gelegenes Kloster. Es war einfach traumhaft, die Aussicht, die Farben, die Ruhe.

Nach dem Kloster ging es nun den Wanderweg entlang und der stellte sich als recht angenehm raus, immer geradeaus, immer den Berg entlang. Bei diesem gemütlichen Laufen hatte man echt die Chance den atemberaubenden Ausblick zu genießen. Es ging vorbei an steilen Abhängen, tiefen Schluchten und durch wunderschöne Wälder.

                                                                                                                       

Obwohl der Weg nicht so anstrengend war, sind wir doch ein ganzes Stück gelaufen und irgendwann taten uns höllisch die Füße weh, also ging nun bergab und diesmal zu Fuß! Eigentlich ganz chillig und wir hatten es fast geschafft, als auf einmal ein Hund auf uns zu kam. Kein Problem, hätte er nicht angefangen zu knurren, wie verrückt zu bellen und somit andere Hunde anzulocken, die nun ebenfalls anfingen zu bellen.  Diesen Weg konnten wir also nicht weiter gehen, wohin nun, doch nicht wieder den ganzen Weg zurück?  Darauf hatten wir alle keine Lust und deswegen ging es dann für uns, bewaffnet mit Stöcken und Steinen, falls uns wieder Hunde angreifen, querfeldein, zurück zum Hostel.

Als „Belohnung“ für unsere Strapazen haben wir dann am Abend zusammen mit einer Gruppe Amerikanern Thanksgiving gefeiert. Es gab lecker zu Essen  und wie sich am Ende herausstellte, waren die Amis aus fast dem gleichen Grund wie wir in China. Sie hatten alle das College abgeschlossen und arbeiteten nun an verschiedenen chinesischen Schulen als Englischlehrer. Verrückt, oder?

Am nächsten Tag ging es sportlich weiter. Wir mieteten uns Fahrräder und fuhren zu dem nahegelegenen Erhai-See. Samir und Pirmin wollten ganz cool sein und mieteten sich ein Tandem, welchem jedoch schon nach einigen Minuten der Vorderreifen platzte. So ging es eben auf ganz „normalen“ Fahrrädern weiter. Der Erhai war super schön und das Wetter war fantastisch. Wir sahen Neu-Dali, die Altstadt Dalis und viele kleine Dörfer um den See.

                        

 Alles in allem, war der Trip (wieder) super, wir konnten an der Uni Dali unsere Projekte vorstellen und mal wieder das leckere Hump-Barbecue genießen. Es wird bestimmt nicht das letzte Mal für mich in Dali gewesen sein.

Diese Stadt ist einfach zu toll.

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